Pflanzenkläranlagen - neue Dimensionierungsgrundlage

DWA · A-262 · Klärschlamm · Primärschlamm · french · Regelwerk · Neufassung · Gelbdruck · frenchsystem · Rohschlamm

DWA Regelwerk A-262 (2017) erschienen

Im Jahr 2017 hat das neue DWA 262 das bestehende A 262  für Pflanzenkläranlagen und Bodenfilter aus dem Jahr 2006 abgelöst. Es wurde Zeit, dieses Regelwerk technisch auf den neuesten Stand zu bringen.

Das Regelwerk ist umfangreicher und dezidierter geworden. Fanden die bisherigen Fassungen in erster Linie im Bereich der Kleinkläranlagen Anwendung, zielt das neue Werk künftig verstärkt auf kommunale Einsatzgebiete. Zwei wesentliche Aspekte sind die Reduktion des Vorklärvolumens und des Flächenbedarfs.

Vorklärvolumen wieder erheblich reduziert

Studien der TU Berlin zeigen, dass das spezifische Vorklärvolumen keinen signifikanten Einfluss auf die Kolmation des Bodenfilters nimmt. Müssen nach derzeitigem, noch gültigen A-262 noch 1,5 m³/EW (degressiv ab 7. EW) verbaut werden, gelten ab Erscheinen des neuen Regelwerks wieder 0,3 m³/EW. Die Dimensionierung wird den Vorklärvolumina für Biofilter (Clearfox, Biorock, Ecoflo, Klärchen) angepasst. Das Mindestvolumen beträgt 3 m³. Was bedeutet: Eine PKA ELSA für 4 Personen benötigt mindestens eine Vorklärung von 3 m³ Größe. Wir halten dieses Volumen allerdings für zu gering und setzen 4 m³ Vorklärvolumen ein.

Diese sinnvolle Reduzierung macht Pflanzenkläranlagen auch bei Einheiten kleineren Einheiten der Erstinvestition sehr attraktiv. Da nur Primärschlamm anfällt, ist die Schlammabfuhr nach wie vor ab einem Schlammvolumen von 50 % nötig.

Rohschlammbehandlung verringert Flächenbedarf

Auch kommunale Pflanzenkläranlagen arbeiten effizient und in der Regel sogar energieautark.

Neu im Regelwerk verankert ist die Bauweise mit integrierter Rohschlammbehandlung, dem sog. „french system“. Diese Methode ist in Frankreich seit vielen Jahren im Einsatz und wird nach A-262 nun auch in Deutschland Stand der Technik. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig:

  • Bestehende Kläranlagen können kostengünstig nachgerüstet werden.
  • Vor allem für die Ertüchtigung von Teichkläranlagen bieten Bodenfilter mit Rohschlammauflandung eine sehr gute Alternative, da die vorhandene Infrastruktur genutzt werden kann.
  • Der Einsatz von Bodenfiltern bei vorhandenem Mischwassernetz ist kein Ausschlusskriterium mehr.
  • Anschließende Mehrschichtfilter können reduziert werden.
  • Eine alternierende Beschickung über mehrere Teilflächen bietet zusätzliche Betriebssicherheit.

Mit unserem französischen Partner ergänzen wir unsere Erfahrung in Planung, Bau und Monitoring von Pflanzenkläranlagen durch das sogenannte „french system“.

Profitieren Sie von unserem breit aufgestellten Netzwerk.


 
Nach oben